PRESSEMITTEILUNG
Bundesweit einzigartiger Zusammenschluss: Die sozialen Manufakturen
Hochwertiges Chili-Zitronen-Öl, würziges Mango-Chutney oder ein rustikaler Knast-Grill, jedes Produkt der Sozialen Manufakturen aus Bremen-Gröpelingen ist etwas Besonderes: produziert vor Ort, nachhaltig und in Handarbeit. Nun stellen die Manufakturen auf der Website www.sozialemanufakturen.de die Menschen vor, die diese Produkte anfertigen und sie dadurch so einzigartig machen. Fünf Beschäftigte der Sozialen Manufakturen geben exklusiv einen Einblick in ihre Arbeit, ihre Lebenswelt und ihre Gedanken: Da ist zum Beispiel Michael, der in der JVA Oslebshausen Chutneys kocht und erklärt, warum es im Knast keinen besseren Job als diesen gibt und wie er dort Kommunikationsexperte wurde. Erfahren Sie mehr über Tracy, die bei der Werkstatt Bremen Konfitürengläser etikettiert und von einem Ballonflug über Bremen träumt. Oder lernen Sie Guénolé aus der Bretagne kennen, der auf der Gemüsewerft in der Bremer Überseestadt Hochbeete anlegt und über den Zusammenhang zwischen Gartenarbeit und Gesellschaft nachdenkt. Die ausführlichen Gespräche mit der Autorin Angela Ljiljanic findet man ab sofort online.
Einzigarbeiter Zusammenschluss
Die Sozialen Manufakturen sind eine Kooperation der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen, Werkstatt Bremen/Martinshof und der Gesellschaft für integrative Beschäftigung (GiB). Die drei Träger verbindet in unserem bundesdeutschen Sozialsystem nichts miteinander: Die JVA bietet Arbeit für Strafgefangene zur Resozialisierung, die GiB bietet vor allem für Psychatrieerfahrene Arbeit im sogenannten Zuverdienst und in der Werkstatt arbeiten vornehmlich geistig Beeinträchtigte. Allen ist aber ein Ziel gemeinsam: Die Manufakturen bieten sinnvolle Arbeit, um für die Menschen Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Es werden erwerbsanaloge Erlebnisse geschaffen. Mit dem Projekt Soziale Manufakturen schließen sich das erste Mal in Deutschland Träger dieser unterschiedlichen Zielgruppen zusammen in dem gemeinsamen Ziel, mehr Produkte zu verkaufen und damit sinnvolle Arbeit für Menschen zu schaffen, die sonst keine Arbeit hätten.
Mehr als 30 Produkte
Initiiert wurde das Modellprojekt vom Verein Gröpelingen Marketing, der die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in dem Bremer Stadtteil fördert. Durch die Herstellung und den Verkauf von hochwertigen Erzeugnissen gilt es die Beschäftigten der Manufakturen zu unterstützen und ihre Arbeitsmarktchancen zu verbessern. Die Sozialen Manufakturen bieten aktuell mehr als 30 verschiedene Produkte an. Neben den bekannten Stahlgrills aus dem Knastwerk sind Schultertaschen aus Recycling-Material, Chutneys aus der „Knasteria“, Kaffee, Tee, Öle und Konfitüren von der Werkstatt Bremen sowie Stadtgärtner-Beete von der Gemüsewerft im Angebot. Der Vertrieb der Produkte erfolgt über den Online-Shop www.sozialemanufakturen.de und direkt durch die Beschäftigten auf Stadtteilfesten und Events in der Region. Die Devise der Sozialen Manufakturen lautet: Sozial nachhaltig einkaufen – je mehr verkauft wird, desto mehr sinnvolle Arbeit wird geschaffen. Sinnvolle Arbeit ist ein wichtiges Kriterium, um den Alltag zu strukturieren und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Die Vernetzung der Manufakturen untereinander und ihrer Beschäftigten stellt zudem eine Bereicherung für den Stadtteil dar.
Die Mittel für das Gemeinschaftsprojekt stammten aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Landesprogramm „LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke“ des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Bremen. Entwickelt und fortgeführt wird das Projekt von Gröpelingen Marketing mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Bremen.